Auslandspraktikum

Wir mit Dir um die Welt!

Im Anschluss an z.B. ein dreimonatiges Praktikum, Studiensemester oder Ausbildung bei uns möchtest Du innerhalb Europas ‚handlungsorientiert über den Tellerrand schauen‘?
Wir bieten Dir in Finnland und in Norwegen die Möglichkeit, einige Zeit aktiv zu werden!

Grundsätzlich:

  • geeignete und interessierte erlebnistage Mitarbeiter vermitteln wir gerne, natürlich müssen wir frei Plätze, Kapazitäten und Aufenthaltsdauer abklären
  • wir sind aber kein Vermittlungsbüro für Auslandspraktika für nichterlebnistage-Mitarbeiter!

Ziel:

  • Kennenlernen der handlungsorientierten Arbeit unserer  Kooperationspartner
  • Weiterentwicklung Deiner Lehrkompetenzen, vor allem Deines Methodenrepertoires
  • Erwerb interkultureller Kompetenzen durch intensive Auseinandersetzung mit ‚Land und Leuten’

Inhalt:

  • Finnland: in einem der  vielfältigen finnischen Zentren für Jugendarbeit und Adventure Education hast Du die Möglichkeit, unseren Partnern über die Schulter zu blicken sowie Unterschiede und Gemeinsamkeiten zur erlebnistageArbeit zu entdecken. Schwerpunkt der Programme sind mehrtägige Trekkingtouren, Kletteraktivitäten (auch Eisklettern!) und Kanufahren.
  •  Norwegen:

Kooperationspartner:

Dauer:

  • Finnland: maximal 3 Monate
  • Norwegen: maximal 46 Wochen in den Zeiträumen Juni bis August und September bis Oktober

Sprache:

  • Finnland: Arbeitssprache ist englisch
  • Norwegen: Arbeitssprache ist deutsch

Benötigt:

  • Finnland: Krankenversicherung, Haftpflichtversicherung
  • Norwegen: Krankenversicherung, Haftpflichtversicherung

Kosten:

  • Finnland: An und Abreise auf eigene Kosten, es gilt ‚Kost und Logis gegen Arbeitsleistung‘; wenn Du nicht im dienstlich im Einsatz bist, wird keine Verpflegung finanziert
  • Norwegen: An und Abreise auf eigene Kosten, es gilt ‚Kost und Logis gegen Arbeitsleistung‘; wenn Du nicht im dienstlich im Einsatz bist, wird keine Verpflegung finanziert

Anfragen:

  • Empfehlung bzw. Beratung durch den erlebnistageStandort
Erfahrungsbericht einer Teamerin

Auslandspraktikum in Anjala,  05.04.2019- 03.05.2019

Vorbereitung

  • Der Kontakt mit Hanna im Vorhinein via E-Mail war super unkompliziert und ich konnte viele Fragen klären
  • Ich habe mich wenig auf die finnische Sprache vorbereitet (ich hab mir ein kleines Wörterbuch gekauft, was jedoch im nachhinein betrachtet nicht so viel gebracht hat), je nachdem wie lange man bleibt, könnte das vllt ein Punkt sein, in dem man sich besser vorbereiten könnte… kommt drauf an, was für einen Anspruch man an sich selber hat
  • Ich habe mir über mögliche englische Übersetzungen von erlebnispädagogischen Vokabular Gedanken gemacht
  • Kaufen von Skiunterwäsche :D > gute Entscheidung
  • Um vom Flughafen nach Anjala zu kommen empfehle ich, sich die VR mobile App zu holen, da man dort komplikationslos das Zugticket vom Flughafen bis Kouvola kaufen kann (man kann es auch am Schalter holen, aber ich habe am Automaten mehr bezahlt, weil ich die Züge einzeln gekauft habe).

Die Strecke sieht folgendermaßen aus:

  • Flughafen Tikkurila (VR)
  • Tikkurila Kouvola (VR)
  • Kouvula Anjala (Ticket im Bus kaufen)

Mein Eindruck von “Nuorisokeskus Anjala”

  • Übersetzung: Die wörtliche Übersetzung wäre “Youth Center”, worunter allerdings nicht das gleiche zu verstehen ist, wie ein Jugendzentrum in Deutschland. Als Youth Center werden in Finnland Einrichtungen, die Unterkunft und Programm (Erlebnispädagogik) anbieten, bezeichnet.
  • Die Kernwerte sind prinzipiell ähnlich wie die von erlebnistage (OBEN)
  • Hier in Anjala wohnen die Gruppen in kleinen Appartments, bekommen in der Dining Hall Frühstück, Mittag und Abendessen und können einzelne Programmbausteine buchen, die dann mit ihnen durchgeführt werden
  • Die Übungen sind vom Grundgedanken her gleich: Hier gibt es ebenfalls den Tower of Power, Wo ist…?, das Eisschollenspiel,....
  • Es gibt vor allem in den Programm Angeboten Unterschiede: Programmbausteine hier sind
  • Bogenschiessen
  • Mountainbike
  • Escape Forest
  • Klettern (Baumklettern, Kistenklettern, Tarzan Swing)
  • Geocaching (mit mehr als nur 35 GPS Geräten)
  • Labyrinth
  • Fishing
  • Nature Trail
  • Orienteering
  • Handicrafts
  • Canoeing uvm...

Neben den typischen erlebnispädagogischen Angeboten gibt es ebenfalls...

  • Kulturelle Angebote: History Escape, Oldfashioned School day (Der Ort hier an der ehemaligen russischen Grenze ist historisch sehr geprägt)
  • Theaterpädagogik und Philosophische Programme (making future plans…)

... die natuerlich in das erlebnispädagogische Programm eingebettet werden

  • Das Equipment ist sehr gut und ausreichend vorhanden (man merkt, dass das ganze vom Staat gefördert wird)
  • Momentan wird das größte Gebäude, welches in der Mitte von allem steht, renoviert (bis Ende 2019), wodurch momentan eher der Eindruck von BauarbeitChaos herrscht, aber wenn das mal fertig ist, wird das Büro und die Dining Hall in das neue (und viel schönere Gebäude) verlegt
  • https://nuorisokeskusanjala.fi/en für weitere Eindrücke

Unterkunft:

Meine Unterkunft ist direkt auf dem Gelände, was zum einen unglaublich schön ist, andererseits auch sehr einsam sein kann, wenn kein anderer Arbeiter hier ist. Ich habe hier ein Schlafzimmer, Wohnzimmer mit Couch und TV, Küche und Bad. Hätte ich noch etwas (zum kochen oder so) gebraucht, hätte man mir das besorgt. Ich habe mich hier sehr wohl gefühlt :) Ab und zu haben hier auch mal Mitarbeiter übernachtet, was aber nicht weiter gestört hat, sondern eher eine angenehme Abwechslung war. Essen konnte ich immer mit den Gruppen mitessen. Wenn keine Gruppen da waren durfte ich mir die Reste o.ä. mitnehmen. Das Essen ist sehr gutes Kantinenessen, zweimal täglich warm und mit Salatbuffet!

Arbeit:

Meine Arbeitszeit war gewöhnlich von 8:00 bis 16:00 Uhr. Die Art und Weise, in der ich mich einbringen konnte, durfte ich mir selber aussuchen. Hanna hat mit mir immer am Freitag die kommende Woche besprochen und ich durfte mir aussuchen, wo ich gerne dabei sein würde bzw. manche Dinge hat mir Hanna auch empfohlen, da ich aufgrund der Sprache bei manchen Aktionen mehr machen konnte als bei anderen. Was immer sehr willkommen war, waren neue Übungsvorschläge für Programme. Meistens habe ich auch dann das angeleitet, was ich selber kannte und vorgeschlagen habe. Ich wurde sehr viel in die Planung und Vorbereitung der Aktionen einbezogen, wodurch auch eine gute Absprache möglich war, welche Aktionen ich selber anleiten könnte.

In der ersten Woche bin ich bei einem Kurs mitgelaufen und konnte mir die Arbeitsweise und die Aktionen anschauen. Auch, wenn hier alle immer bemüht sind, Englisch zu reden und viel zu übersetzen, wird natürlich in Finnisch mit den Kindern geredet. Dadurch versteht man bei den Aktionen selber nicht viel und kann nur erahnen, was gerade erklärt wird.

In der zweiten Woche habe ich ein Abendprogramm gestaltet und mit einer Instructorin durchgeführt. Außerdem haben wir einen Escape Forest Programm entwickelt, vorbereitet und mit einer Testgruppe durchgeführt.

In der dritten und vierten Woche durfte ich wieder vor allem Gruppen begleiten und teilweise anleiten und habe so die anderen Aktionen kennengelernt. In diesen Wochen habe ich drei Kletteraktionen mitgemacht: Hier sind Kletteraktionen durch die vielen Alternativen (siehe oben) nicht in jedem Programm so etabliert wie bei erlebnistage. Durch meine Vorerfahrungen bei erlebnistage konnte ich sehr schnell und unkompliziert beim Aufbau helfen und den Teilnehmern bei den Gurten helfen. Hier wird nicht mit Jul2 gesichert, sondern mit 5-6 Leuten die durch einen Karabiner mit dem Seil verbunden sind und zurueck laufen, sodass das Seil straff bleibt. Dementsprechend konnte ich beim aus- und einhängen der Kletterer helfen, viel mehr, ausser der Beaufsichtigung der Teilnehmer war hier nicht nötig. Bei Aktionen, die ich noch nicht kannte (Tarzan Swing, Fishing, Bogenschießen), durfte ich die Dinge auch selber ausprobieren, was mir persönlich viel Spaß gemacht hat.

Die Arbeit hier ist nicht zu vergleichen mit der Hospi Zeit bei erlebnistage, aber auch nicht wie eine Teamer-Tätigkeit. Ich habe meine Aufgabe mehr in der Vorbereitung, dem Mitdenken und Anpacken gesehen, als beim eigentlichen Anleiten. Die Arbeitszeiten werden hier sehr gewissenhaft eingehalten. Als ich Beispielsweise in der zweiten Woche oft weitaus länger gearbeitet habe, als 16:00 Uhr, haben sie mir in der folgenden Woche einen Tag freigegeben. Dadurch kann aber auch eine Gruppe nicht immer von dem gleichen Instructor durch die Woche begleitet werden, wodurch die persönliche Beziehung zu den Schülern bei weitem nicht so intensiv ist, wie zum Beispiel bei erlebnistage. In den Pausen (Morning Coffee, Lunch und Coffe break) herrscht eine schöne Stimmung, in der man sich mit allen unterhalten kann. Generell ist die Arbeitsatmosphäre sehr positiv. Ich habe das Gefühl, dass ich zu sehr vielen Dingen meine Meinung äußern konnte und sie auch sehr offen dafür waren. Zudem war durch ein gutes Zeitmanagement kein großer Stress vorhanden, was das Arbeiten sehr angenehm gemacht hat. Ich habe zudem Arbeitskleidung bekommen, was bei der ersten kalten Woche sehr hilfreich war!

Die Sprache:

Prinzipiell kommt man mit Englisch in Finnland super durch. Man hat auch schnell ein paar Floskeln auf Finnisch drauf, dennoch gab es Situationen, in denen ich mit meinem Englisch an Grenzen gestoßen bin:

  • jüngere TeilnehmerInnen: 6. Klasse und jünger sind, wenn sie englisch reden müssen, ein bisschen redescheu, wodurch es dann natürlich schwieriger ist, zu den SchülerInnen einen Draht zu bekommen. Viele verstehen das, was man sagt ganz gut (wodurch der Kontakt super und entspannt ist), manche jedoch auch wieder nicht.
  • Reflexion: Ich habe mich selten in der Lage gefühlt, mit den Schülern reflektieren zu können, da ich mir nur anhand der Körpersprache denken konnte, wo die Probleme bei den verschiedenen Übungen und Interaktionen waren und ich nicht verstehen konnte, über was sie diskutierten
  • Generell bemühen sich hier alle Mitarbeiter, alles zu übersetzen und so viel Englisch zu reden wie möglich (auch untereinander wenn ich dabei war), worüber ich sehr dankbar war!

Sonstiges:

  • Die Jahreszeit: Der April ist genau der Monat vor dem Start der Hauptsaison. Dementsprechend gab es zwar schon jede Woche Programme mit Schulklassen, jedoch war immer nur ca 23 Klassen gleichzeitig da. Viel wurde momentan vorbereitet und entwickelt.
  • Ostern: Ich hatte unglaublich viele freie Tage durch Ostern und 1. Mai, was natürlich einerseits schön war, um sich Finnland anzuschauen, allerdings hätte ich auch gerne noch mehr in Anjala gearbeitet
  • Wie schon erwähnt, kann es in Anjala vor allem an den Wochenenden sehr einsam sein. Meistens gibt es Freiwillige aus Kouvola, die auch was mit dem Youth Center Anjala zu tun haben. Ich wurde am Wochenende von ihnen nach Kouvola eingeladen, was sehr schön war. (Zukünftigen Leuten die hierher kommen würde ich das auch empfehlen ;))

Fazit:

Meine Zeit hier war im Endeffekt nun doch anders, als ich erwartet hatte: Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich so viele neue Aktionen kennenlernen würde und neue Ideen bekommen würde. Die Art und Weise des Arbeitens ist zwar sehr ähnlich, wie bei erlebnistage, jedoch sind die Werkzeuge ganz anders, was unglaublich interessant war und mir viel Stoff für neue Ideen gegeben hat. Die Leute hier sind super offen für Ideenaustausch und erklären einem sehr viel, was ich sehr toll fand. Wer sich über erlebnistage hinaus weiter im Bereich der Erlebnispädagogik bewegen will, kann ich ein Praktikum in Anjala nur empfehlen!

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